Autoimmune Leber- und Pankreas-Erkrankungen

Die Früherkennung von Hepatitiden und anderen Lebererkrankungen stellt gelegentlich eine besondere klinische Herausforderung dar. Dies ist zum einen durch oft uncharakteristische Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit (Fatigue), Depressionen und Juckreiz (Pruritus) bedingt, zum anderen fehlen oft klassische Befunde wie Leberhautzeichen, Bauchwasser (Ascites), Milzvergrößerung (Splenomegalie) oder Gelbsucht (Ikterus). Eine sorgfältige Diagnostik der chronischen Lebererkrankungen ist wichtig, da mittlerweile viele Behandlungsmöglichkeiten bestehen. So profitieren die Virushepatitiden (Hepatitis B und D) von der Stimulation des Immunsystems mit Interferon, während die autoimmunen Lebererkrankungen (Autoimmune Hepatitis, AIH) besonders auf die Unterdrückung des Immunsystems (mit Cortison oder Azathioprin) ansprechen. Eine diagnostische Fehlinterpretation kann hingegen fatale Folgen haben.

Charakteristisch für Lebererkrankungen ist, dass auffällige Symptome, die den Patienten frühzeitig warnen und ihn veranlassen würden, rechtzeitig den Arzt aufzusuchen, oft fehlen („die Leber tut nicht weh“). Ständige Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden, chronischer Juckreiz oder häufiges Nasenbluten werden oft als „Alltagsbeschwerden“ eingestuft und daher nicht sehr ernst genommen. Sie können aber durchaus Anzeichen einer Lebererkrankung sein.

Diese Zeichen sollten erkannt und beachtet werden. Nicht jedes Symptom muss eine ernsthafte Ursache haben, aber die Ursache muss abgeklärt werden. Je früher dies geschieht, desto besser, denn eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind Voraussetzungen für eine Heilung oder zumindest Besserung der Erkrankung.

Autoimmune Leber- und Pankreas-Erkrankungen

Medizinisches Zentrum,
Erdgeschoss

Prof. Dr. med.
Claudia Veltkamp

Geschäftsführende Oberärztin, Leitung Autoimmune Leber- u. Pankreas-Erkrankungen